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Produktfreieres Leben (Workshop)

(Tipp: Das Video in doppelter Geschwindigkeit ansehen. Dazu einfach auf das Zahnrad klicken.)

Titel: Produktfrei(er)es Leben!
Was: Workshop HowTo
Gefördert von: Kulturprojekte Berlin

 

Zusammenfassung: In diesem Workshop befassen wir uns mit den Umweltproblemen, die mit der Produktion unserer Produkte einhergehen. Wir drehen ein kindgerechtes Aufklärungsvideo dafür und schreiben und illustrieren das „Buch des produktfreien Lebens“.

 

Ablaufplan/Bausteine:

Der Workshop wurde entwickelt und durchgeführt im Rahmen von „Palast der Projekte – die ökologische Zukunftsstadt“ in der Fichtelgebirge-Grundschule Berlin. Dokumentiert ist eine Durchführung mit 22 Kindern zwischen 6 und 9 Jahren (1-3 Klasse), 3 Erwachsenen (2 Künstler*innen, 1 Lehrer*in) über 3 Tage mit jeweils 3 bis 3,5 Stunden Arbeitszeit für die Kinder (8:00-12:00). Einzelne Elemente lassen sich herauslösen und separat durchführen.

Achtung. Dieses Workshop-Experiment ging nur in Teilen auf. Dennoch dokumentieren wir unsere Schritte und schreiben immer „Kritik“ dazu. So kann man ggf. nachbessern bei einer eigenen Version des Workshops.

→ Komplettes Fotoalbum zum Projekt

(Doku schnell runtergeschrieben, keine Korrektur gelesen)

TAG 1: Film ansehen und Skript-Erstellung

Nach einer Einführung, in der wir den Kindern erklären, was wir im Workshop alles vorhaben und das wir ein „Experiment“ machen wollen, schauen wir die deutsche Übersetzung des Filmes „Story Of Stuff“. Wir halten den Film in regelmäßigen Abständen an. Die Kinder sollen zusammenfassen bzw. in ihren eigenen Worten wiedergeben, was sie gehört und verstanden haben. Wir protokollieren das live am Smartboard. So erstellen wir gemeinsam unser Skript für den nächsten Tag.

DOWNLOAD: Detaillierter Ablaufplan Tag 1 inklusive ZEITMARKEN zum Stoppen des Videos: Als .PDF | Als editierbares .DOC

Story of Stuff Original

Zwischendrin machen wir immer mal Bewegungspausen und spielen Scharade mit Produkten. Die Produkte, die die Kinder sich ausdenken, protokollieren wir – eine Liste mit verschiedensten Produkten wächst. Jedes Kind, welches ein Produkt vorgeführt hat, trägt es hinterher in ein Dokument ein.

Am Schluss gehen wir noch in nahe gelegene Supermärkte und besorgen uns Pappe für den nächsten Workshoptag.

KRITIK: Der Film Story of Stuff als Ausgangsmaterial hat den Vorteil, dass er eine sehr gut gelungene Aufteilung und Visualisierung mitbringt. Allerdings ist die Darstellung der Inhalte Teils etwas zu harsch und verallgemeinert. Vielleicht ist dieser Film nicht die beste Wahl. Man könnte versuchen, sich dem Inhalt der jeweiligen Schritte anders anzunähern mit anderen Quellen und vielleicht sogar Exkursionen.

TAG 2: Requisitenbau und Videodreh

Wir teilen die Klasse in fünf Gruppen auf und geben jeder davon einen Teil des von uns noch einmal überarbeiteten in ebenfalls fünf Abschnitte unterteilten finalen Skriptes.

DOWNLOAD: Finales Script als .PDF oder editierbares .DOC

In ihren Gruppen besprechen die Kinder, was sie dem Skript nach für Requisiten brauchen und beginnen diese aus alter Verpackungspappe auszuschneiden, mit Straßenmalkreide zu kolorieren und auf Schaschlickspieße zu stecken. So wird eine Art Handpuppen daraus.

Anschließend sollen sie entscheiden, wer den Text vorliest und gemeinsam eine Choreographie der Requisiten zum Text entwickeln und proben: Was wird bei welcher Textstelle gezeigt?

Wir bauen eine professionelle Videostation auf mit Molton-Stoff, Stativen, Lichtsteuerung und Stativen. Dort gehen die Gruppen hin und nehmen ihren Teil des Skriptes auf. Da das mit dem Echtzeit-Sound in einer Klasse mit 24 aktiven Schüler*innen nicht allzu gut klappt, nehmen wir in einem ruhigeren Nebenraum die Sound-Spuren einzeln auf und unterlegen damit später die Filmbilder.

KRITIK: Mehrere Dinge gingen hier nicht gut auf. Die Kinder bräuchten mehr Vorbereitung und eine engere Betreuung beim Erstellen ihrer Requisiten und Proben ihrer Choreographie, als wir geben konnten. Außerdem bräuchte man einen ruhigen Nebenraum, in dem man immer mit einer Gruppe den jeweiligen Teil filmt. Und zu guter Letzt: Im fertigen Video sieht man, dass wir selbst unsere Kamera und Lichttechnik nicht beherrscht haben. Hier müsste man über ein anderes Setting nachdenken bzw. mehr Zeit für die Einrichtung einplanen. Wahrscheinlich würde ein einfaches Smartphone bei einfachem Licht aber schon reichen wie hier z.B.

TAG 3: Buch Der Produktfreien Welt

Während im Hintergrund der Film geschnitten wird, reden wir mit den Kindern über Strategien zu weniger Konsum. Wie kann man gut leben mit weniger Zeugs? Wir zeigen ihnen z.B. die Zero-Waste-Bewegung und die vielen Ideen, für ein Leben ohne Müll, die diese Bewegung produziert. (Beispiele: Unser Workshop dazu, Lauras Podcast mit sehr sehr vielen Ideen z.B. in den Sammelfolgen).

Wir spielen wieder eine Runde Scharade mit Produkten und erweitern unsere Liste von Beispiel-Produkten. Dann sollen die Kinder Produkte aus der Liste wählen und sich dafür „produktfreie“ Alternativen überlegen. Wir geben dafür einen Wortrahmen vor:

„Früher haben wir ….
Heute ….” 

Beispiel: „Früher haben die Menschen PlayStation gespielt, heute gehen sie im Park spazieren“. Dafür machen sie erste Zeichnungen.

Wir stellen alle Ideen in der Klasse vor und entwickeln sie im gemeinsamen Brainstorming weiter. Dann gehen die Kinder zurück an die Zeichentische. Jedes erstellt eine Seite für unser „Buch Des Produktfreien Lebens“ (ähnlich zu unserem „Buch Der Autofreien Stadt“ aus PdP-Workshop 6). Das Buch fügen wir am Ende zusammen und es gemeinsam an.

Reise durchs Buch: 

(Tipp: Video in doppelter Geschwindigkeit ansehen. Dazu einfach auf das Zahnrad im Videoplayer klicken.)

Alle Buchseiten als Bilder

Danach machen wir einen Besuch im schon recht gefüllten Palast der Projekte. Anhand der schon verfügbaren Online-Dokumentationen erklären wir, was die anderen Klassen gemacht haben und welche Ideen zu einer nachhaltigen Stadt wir noch ausprobiert haben bisher.

Dann ist Tristan mit dem Videoschnitt fertig und wir feiern Filmpremiere.

KRITIK: „Das Buch Des Produktfreien Lebens“ ist eine gute Idee. Jedoch ist die von uns vorgeschlagene Formel „Früher habe ich …. heute mache ich ….“ nicht die allerbeste Lösung dafür? Sie geht nicht immer sinnvoll auf und lässt das produktfreie Leben manchmal karg aussehen. Vielleicht lässt sich da eine bessere Lösung finden. Außerdem gibt es zwei drei Stellen im Buch, die zeigen, wo ein produktfreies Leben eventuell auch diskussionsbedürftig ist. Darauf könnte man mehr eingehen, wenn man wollte. Aber alles in allem ist die Idee dieses Buches gut aufgegangen.

Hintergrund

Ein Projekt aus der Ökostadt.

Der Workshop wurde entwickelt und durchgeführt im Rahmen von „Palast der Projekte – die ökologische Zukunftsstadt“ in der Fichtelgebirge-Grundschule Berlin.

Gefördert von: Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung

Mifactori-Akteure: Lars Zimmermann & Tristan Biere

Lizenz: Der Text sowie alle Bilder auf dieser Seite stehen unter einer offenen Lizenz (CC-BY). Sie sind also frei nutzbar. Was man dabei beachten muss, steht hier.