Titel: Wandel-Stadt-Modell
Was: Workshop HowTo
Gefördert von: Kulturprojekte Berlin
Zusammenfassung: In diesem Workshop bauen wir ein Modell einer nachhaltigen Stadt und sind dabei selbst nachhaltig. Unser Modell ist 100% modular und umbaubar (“hackbar”).
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Abfolge/Bausteine:
Der Workshop wurde entwickelt und durchgeführt im Rahmen von „Palast der Projekte – die ökologische Zukunftsstadt“ in der Fichtelgebirge-Grundschule Berlin. Dokumentiert ist eine Durchführung mit 24 Kindern zwischen 6 und 9 Jahren (1-3 Klasse), 3 Erwachsenen (2 Künstler*innen, 1 Lehrer*in) über 3 Tage mit jeweils 3 bis 3,5 Stunden Arbeitszeit für die Kinder (8:00-12:00). Wir präsentieren hier die Abfolge in chronologischer Reihenfolge.
(Doku schnell runtergeschrieben, keine Korrektur gelesen)
Einführung: “Modularität, Interoperabilität und Wiederverwendung”
Wir beginnen das Projekt mit einer längeren Einführung zu Nachhaltigkeit und lenken dann von dort auf Modularität und Interoperabilität um und erklären auch Pre-Use. Was wäre, wenn die ganze Stadt aus Lego wäre? Gäbe dann noch Müll? Usw.
Wiederlösbare Verbindungen zeigen – eine City-Hacking-Idee.
Baumaterial und Bauphasen
Wir zeigen unser mitgebrachtes Baumaterial und gehen es Stück für Stück durch. Wir haben insgesamt 10 verschiedene Sachen dabei.
- Einweckgläser
- Gummis
- Einen großen Sack mit M4 Schrauben und Muttern
- Holzspieße
- Ein großes Konvolut Eitech-Spielzeug
- Ein großes Konvolut Baufix-Spielzeug
- Eine große Kiste mit Holzbausteinen
- Draht, vorgeschnitten
- Einen Sack mit Plastikteilen, hauptsächlich Plastikdeckel
- Holzperlen und Hamaperlen
- (Später, als es um Pflanzen geht, kam noch Papier hinzu)
Es gibt eine Bohrstation, an der man in ausgewählte Dinge Löcher bohren kann, um die Interoperabilität zwischen den Materialien zu erhöhen (z.B. in Plastikdeckel oder auch mal Holzbausteine, die dadurch ja nur an Möglichkeiten gewinnen, aber nicht verlieren).
Wir geben eine Bauregel aus: Jedes Bauwerk muss mindestens 3 verschiedene Materialien miteinander kombinieren! Das erste Material wurde dabei per Zufallsprinzip immer per Würfel entschieden. Jedes Material hatte eine Nummer und die Kinder haben gewürfelt.
Wir haben drei Bauphasen durchgeführt mit einem jeweils anderen Thema. Jedem Thema haben wir eine ausführliche Einführung vorangestellt: Was hat das Thema mit Nachhaltigkeit zu tun in der Stadt, oder was könnte es damit zu tun haben? Wir führen eine Diskussion in der Klasse, schauen uns online Bilder an oder auch mal ein kurzes Video. Wir konnten in unserem Falle viel auf die Ergebnisse des Palastes der Projekte zurückgreifen z.B. auf den bereits dokumentierten Workshop zur autofreien Stadt. Unsere 3 Themen waren:
1 GEBÄUDE
2 MOBILTÄT
3 PFLANZEN
Jede Bauphase schloss mit einer ausführlichen Präsentation der gebauten Werke ab. Wer mochte, konnte etwas zu seinem Werk sagen und wir diskutieren die dargestellten Ideen und entwickeln sie im Gespräch gemeinsam weiter: „Ja, wie wäre es, wenn quer durch die Stadt Seilbahnen gingen?“ Usw.
Ein Rennen!
Am Ende des Bauabschnitts zu Mobilität machen wir ein Wettrennen. Die Fahrzeuge bewegen sich per Würfel. Die Streifen des Fußbodenparketts sind unsere Spielfelder. Das Lastenfahrrad gewinnt knapp vorm Bollerwagen!
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Ausstellung
Am zweiten Tag stellen wir überall im Schulhaus mobile Tafeln auf, auf denen wir unsere Ausstellung für den nächsten Tag bewerben. In der Mitte des dritten Tages bauen wir die Ausstellung bzw. unser vollständiges Stadtmodell im Klassenzimmer auf. Es kommen einige Klassen vorbei. Wir zeigen ihnen das Modell und beantworten ihre Fragen.
Danach dokumentieren wir unser Modell ausführlich mit Videos und Fotos.
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Abbau
Dann kommt der wichtigste Teil. Jedes Kind sucht ein Bauwerk aus, welches auch länger im Palast der Projekte ausgestellt werden soll. Den Rest bauen wir wieder zurück. Unser modulares Stadtmodell zerfällt wieder in seine Ausgangsbestandteile. Alles wird zurücksortiert in unsere Kisten, die Drähte wieder gerade gebogen, die Schrauben gelöst usw. Als wir fertig sind, reflektieren wir das gemeinsam mit der Klasse – so geht müllfreies Basteln! Oder naja, fast müllfreies Basteln. Ganz leer ist unser Mülleimer nicht. Etwas Papier ist darin. Was passiert mit dem Papier hinterher? Es ist recycelbar. Nicht allzu schlimm. Aber könnte man es nicht auch noch weglassen?
Dann verabschieden wir uns.
Hintergrund
Ein Projekt aus der Ökostadt.
Der Workshop wurde entwickelt und durchgeführt im Rahmen von „Palast der Projekte – die ökologische Zukunftsstadt“ in der Fichtelgebirge-Grundschule Berlin.
Gefördert von: Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung
Mifactori-Akteure: Lars Zimmermann & Petja Ivanova
Lizenz: Der Text sowie alle Bilder auf dieser Seite stehen unter einer offenen Lizenz (CC-BY). Sie sind also frei nutzbar. Was man dabei beachten muss, steht hier.